Geschichte, Politik und Strafrecht
Ein türkischer Politiker, der in der Schweiz den Genozid von 1915 an den Armeniern mehrfach als «internationale Lüge» bezeichnet hatte und dafür nach Art. 261bis Abs. 4 StGB verurteilt wurde, ist mit seiner Beschwerde vor Bundesgericht erfolglos geblieben (6B_398/2007 vom 12.12.2007).
Das Bundesgericht beantwortet die Frage nicht, ob die Behauptung des Politikers historisch richtig oder falsch ist. Es betreibt aus prozessualen Gründen (Art. 105 BGG)weder Geschichtsforschung noch anerkennt es den Genozid an den Armeniern. Es reichte, die Feststellungen der Vorinstanz als willkürfrei zu qualifizieren:
Cela étant, le recourant ne démontre pas en quoi le tribunal de police serait tombé dans l’arbitraire en constatant qu’il existe un consensus général, scientifique notamment, sur la qualification des faits de 1915 comme génocide. Il s’ensuit que les autorités cantonales ont, à juste titre, refusé de souscrire à la démarche du recourant tendant à ouvrir un débat historico-juridique sur ce point (E. 4.6).
Als Nächstes wird sich der EGMR mit dem Fall beschäftigen. Dabei wird u.a. zu klären sein, ob die Beschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit durch die Strafnorm “nécessaire dans une société démocratique” ist.