Manipulierte Polizeivideos?
Während sich die halbe Welt über Videos empört, welche die CIA zum Schutz ihrer Agenten vernichtet hat (s. statt vieler New York Times), berichtet die SonntagsZeitung vom 09.12.2007 (Beitrag kostenpflichtig) über einen Fall, der vor einem Gericht im Kanton Schwyz hängig ist. Untersucht wird der Fall eines Polizeiübergriffs der Luzerner Sondereinheit “Luchs” im Juni 2005. Nach zweieinhalb Jahren Untersuchung scheint allerdings noch nicht viel passiert zu sein:
Das Gericht rügt jetzt, dass die Zürcher Beamten nicht befragt worden sind. Allenfalls müsste das Verfahren gar auf diese ausgedehnt werden. Das Gericht kritisiert auch die Argumentation der Polizei, wonach die Augen der Jugendlichen verbunden wurden, damit sie keine Polizisten identifizieren – die Polizisten waren ja selber vermummt. Die andauernden Fesselungen mit Fluchtgefahr zu begründen, sei ebenfalls fragwürdig, da es ja die Falschen waren.
Untersucht wird jetzt auch ein Polizeivideo des Vorfalls, auf dem entscheidende Szenen fehlen. Sie könnten Aufschluss über angebliche Schläge und Tritte der Polizisten geben. Spezialisten sollen klären, ob das Video manipuliert worden ist.
Quelle: Polizeiübergriff neu aufgerollt, SonntagsZeitung vom 09.12.2007, p. 7.
Vgl. dazu auch die Stellungnahme des Regierungsrats des Kantons Luzern auf einen parlamentarischen Vorstoss. Hier ein kleiner Auszug:
Frage 5: Es ist kein Geheimnis, dass Videofilme leicht manipuliert werden können. Besteht die Möglichkeit, dass die Sicherheitsbehörden diese Videofilme zur Überprüfung einer unabhängigen Stelle aushändigen.
Der Kommandant hat das Videoband sofort sichergestellt. Es besteht technisch die Möglichkeit, dieses auf allfällige Manipulationen zu überprüfen. Ein konkreter Hinweis auf eine Manipulation besteht nicht. Auf eine entsprechende Aufforderung hin wurde das Videoband kurz nach dem Ereignis der Strafuntersuchungsbehörde des Kantons Schwyz zugestellt.
Wie gesagt, das war vor zweieinhalb Jahren.