Amerikanisierung des Strafrechts?
Ein lesenswerter Beitrag des Tages-Anzeiger diskutiert den Sinn und Unsinn einer Verschärfung des Strafrechts. Auf die Seite der Amerikanisierer haben sich die bürgerlichen Parteien und ein paar wenige Experten wie Prof. Kilias geschlagen. Kilias fordert weniger bedingte Strafen und lässt sich im Tagi wie folgt zitieren:
Denn für viele Täter heisst ‹bedingt› ‹keine Strafe›. Als Praktiker hört man immer wieder Leute sagen, sie seien freigesprochen worden. Dabei wurden sie zu einer bedingten Strafe verurteilt.
Nun, ich weiss nicht, mit welchen Leuten der Praktiker Kilias spricht. Solchen Unsinn habe ich jedenfalls noch nie von einem Direktbetroffenen gehört. Was ich hingegen schon gehört habe ist die Frage, bis wann genau nun die Bewährungsfrist laufe.
Orientieren sich die Verurteilten also an der Bewährungsfrist? Dann sollte man die wohl verlängern…
Genau, Malo.
Finde das zbs. bei uns die Geschworenengerichte nun abgeschafft werden, ist ja eigentlich grad das Gegenteil von amerikanisieren… Und wenn die schon eine Amerikanisierung des Strafrechts anstreben, dann wäre eine Anpassung der Genugtuungs bzw. Schadenersatzsummen angebrachter als noch härtere Strafen… Sprich eine Amerikanisierung der Opferhilfe wäre positiver als die Amerikanisierung des Strafrechts, denn soweit ich weiss ist die Opferhilfe und der Opferschutz in den USA um ein vielfaches besser als in der Schweiz, das wäre erstrebenswerter!