Amtliche Verteidigung im Haftbeschwerdeverfahren
Bekanntlich erstreckt sich das Mandat einer amtlichen Verteidigung nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung nicht auf das Beschwerdeverfahren. Das gilt grundsätzlich sogar bei notwendiger Verteidigung und für Beschwerden gegen von der Verfahrensleitung im Hauptverfahren angeordnete Haftentscheide, soweit die Beschwerde als aussichtslos erscheint.
Dass Strafverteidigung ohne Beschwerderecht keine Strafverteidigung sein kann, übersieht das Bundesgericht. Diese aus meiner Sicht sachlich nicht zu rechtfertigende Praxis bestätigt das Bundesgericht in einem aktuellen Entscheid in Fünferbesetzung (BGer 7B_102/2024 vom 11.03.2024). Es kassiert aber dennoch den Entscheid der Vorinstanz, zumal es sich um die erste Haftbeschwerde des Beschwerdeführers handelte und diese entgegen der Vorinstanz nicht als aussichtslos erschien. Unter diesen besonderen Umständen hätte die Vorinstanz den Beschwerdeführer zur Frage der amtlichen Verteidigung anhören müssen:
4.3. En l’espèce, la cour cantonale n’a pas examiné la question de savoir si les conditions d’une défense d’office étaient réalisées, au motif que le recours était dénué de chances de succès et que le recourant n’avait pas „conclu“ à l’assistance judiciaire.
4.4. On relèvera qu’il s’agissait du premier recours déposé par le recourant en lien avec sa détention provisoire et qu’il n’apparaît pas qu’il était d’emblée dénué de chances de succès, vu les considérations qui précèdent (cf. consid. 2.4 et 2.5 supra). Dans ces conditions particulières, il incombait à la cour cantonale, à tout le moins, d’interpeller le recourant sur la question de sa défense d’office, avant de rendre la décision attaquée (cf. art. 132 CPP).
Im Rahmen seiner Anhörung hätte der Beschwerdeführer dann gesagt, dass seine Beschwerde nicht aussichtslos sei und die Vorinstanz hätte das dann plötzlich doch auch so gesehen.