Blendender Schawinski
Gestern war der in Anführungs- und Schlusszeichen oberste Polizist des Landes zu Gast bei Schawinksi. Während sich Schawinski primär für Prävention interessierte, versuchte BA Lauber zu erklären, dass das nicht seine Aufgabe sei. Das tat er zwar ebenso brillant wie erfolglos, denn Schawinksi wollte es nicht hören, weil es nicht in sein Konzept passte oder weil er es nicht verstand oder – plausibelste Erklärung – weil es ihm egal war.
Einmal mehr war der Gast besser als der Gastgeber, diesmal auch noch eloquenter. Einmal mehr trat eine stumpfe Oberflächlichkeit zu Tage, die man mangels eigenen Sachverstands oft nur ahnen kann. Sobald es aber um Themen geht, bei denen man selbst über nur minimale Grundkenntnisse verfügt, werden die journalistischen Unzulänglichkeiten offenkundig. Und dann fragt man sich nolens volens, ob das eigentlich der Standard ist. Geht man andererseits davon aus, dass es Schawinski nur um Schawinski geht, ist Schawinski eine blendend moderierter Talk.
„Sobald es aber um Themen geht, bei denen man selbst über nur minimale Grundkenntnisse verfügt, werden die journalistischen Unzulänglichkeiten offenkundig. Und dann fragt man sich nolens volens, ob das eigentlich der Standard ist.“
Dieser Gedanke liesse sich auch auf die Politik übertragen.
Es war halt etwas irreführend, Herrn Lauber als „obersten Polizisten des Landes“ zu bezeichnen. Wahrscheinlich hätte er schon da intervenieren sollen.
“Sobald es aber um Themen geht, bei denen man selbst über nur minimale Grundkenntnisse verfügt, werden die journalistischen Unzulänglichkeiten offenkundig. Und dann fragt man sich nolens volens, ob das eigentlich der Standard ist.”
Das denke ich auch fast jedes Mal, wenn in der NZZ (!) ein juristisches Thema behandelt wird.