Der Staat als "Hehler"

Während im Grossen Kanton bereits von der Mutter aller Steuerskandale gesprochen wird (s. meinen letzten Beitrag), sollen die medienwirksam angekündigten Ermittlungen morgen früh mit “dawn raids” gegen Hunderte von Leistungsträgern erst beginnen.

Inzwischen wurde auch bekannt, wie die Strafverfolger zu den brisanten Informationen gekommen waren: Der BND hat sie für mehrere Millionen Euro gekauft (Der Spiegel). Über die Herkunft der Daten berichtet LGT Bank höchstselbst (womit sie teilweise auch Entwarnung verkündet):

Wie die LGT Group heute bekanntgab, haben sich Hinweise ergeben, dass vor rund sechs Jahren gestohlene Kundendaten der LGT Treuhand AG in Vaduz unrechtmässig weitergegeben wurden. Der Datendiebstahl war 2003 angezeigt und gerichtlich verurteilt worden. Kunden, die nur mit der LGT Bank (und nicht mit der LGT Treuhand AG) eine Beziehung unterhalten, sowie sämtliche ab 2003 eröffneten Kundenbeziehungen von Gesellschaften der LGT Group, sind von diesem Datendiebstahl nicht betroffen.

Langsam verstehe ich die Botschaft der Steuerfahnder (s. meinen letzten Beitrag). Die haben deutlich weniger als sie glauben machen wollen und hoffen auf Selbstanzeigen.

Derweil kündigt sich der nächste Fall bereits an: Gemäss NZZ wurden drei Männer verhaftet, die eine andere Bank in Liechtenstein mit ihr abhanden gekommenen Kundendaten erpresst haben sollen.

Das alles verspricht jedenfalls spannendste strafprozessuale Fragen.