Die Polizei – Dein Freund und Partybesucher

Auch im Kanton Solothurn sind seit Anfang Jahr Jugendpolizisten der Kriminalabteilung (8 neu geschaffene Stellen) in Zivil unterwegs. Ein Bericht der Solothurner Zeitung vom 09.01.2007 (zur Zeit noch frei abrufbar) sind dazu folgende Informationen zu entnehmen, die ich mit meinen Klammerbemerkungen verzerre:

So werden sich etwa künftig während des Abendverkaufs am Donnerstag in Solothurn und Olten Jugendpolizisten – und zwar in Zivil [so sind wir zugänglicher und können endlich mal die HipHop-Klamotten unserer Söhne anziehen] – an den einschlägigen Plätzen aufhalten [wir sind diejenigen, denen selbst die HipHop-Sachen eher zu eng sind]. Zudem werde jede Woche, entweder am Freitag oder am Samstag, die ganze Nacht über eine Patrouille unterwegs sein und einzelne Partys aufsuchen [für alle Fälle haben wir immer Blanko-Durchsuchungsbefehle auf Mann].

«Der Zweck besteht nicht darin, einzufahren [so quasi als legale Betäubungsmittel] und die Leute zu kontrollieren» [so fördern wir das Vertrauen bei den Jugendlichen], betont der Jupo-Chef. Sicher, wenn die Jupo auf kiffende Jugendliche [für Erwachsene sind wir nicht zuständig] trifft, die damit gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen [auch das noch!], muss sie eingreifen. «Wir sind schliesslich Polizisten [auch wenn wir nicht so aussehen]. Es mag aber schon genügen, ein oder zwei herauszupicken» [die besonders unsympathischen mit den D&C-Shirts, die nicht mal recht deutsch können].

Damit die Prävention möglichst effizient funktioniert, will die Jugendpolizei mit den in der Jugendarbeit tätigen Personen [die wissen immer am meisten, weil sie das Vertrauen der Jugendlichen geniessen] und Institutionen [die Kirchen locken schliesslich immer mehr Jugendliche an] zusammenarbeiten. «In den
nächsten Monaten werden wir zu diesem Zweck eine Datenbank erstellen» [Fichen sind ja seit der Fichenaffäre nicht mehr so beliebt].

Nun aber im Ernst: ich wünsche den neuen Jugendpolizisten einen erfolgreichen Start, wenig Illusionen über den Erfolg ihres Einsatzes und ein gut ausgebautes Sensorium für die Grundrechte, die selbst Jugendliche haben.

Wer lieber Filmchen schaut statt Zeitungsberichte liest, kann sich ein solches aus der Reihe Reporter auf den iPod laden. “Reporter” hat Jugendpolizisten in Zürich bei der Arbeit zugeschaut.