Durchsuchung ohne Durchsuchungsbefehl
Nach Reklamationen über eine laute Party näherte sich die herbeigerufene Polizei einem Haus in Utah. Aus dem von aussen wahrgenommenen Lärm schloss die Polizei auf einen Kampf im Haus und beschloss, auch ohne Durchsuchungsbefehl einzutreten. Einige Party-Teilnehmer wurden verhaftet und wegen verschiedener Bagatelldelikten (Trunkenheit, unanständiges Benehmen, etc.) angeklagt. Die Angeklagten wollten Beweismittel aus dem Verfahren weisen lassen mit der Begründung, die Polizei habe die Beweismittel bei einer verfassungswidrigen Durchsuchung sichergestellt.
Dafür hatte der U.S. Supreme Court kein Verständnis. In einer einstimmig ergangenenen Entscheidung (05-502) stellte der neue Chief Justice fest:
Law enforcement officers may enter a home without a warrant to render emergency assistance to an injured occupant or to protect an occupant from imminent injury.
Subjektive Gründe, welche die Polizeibeamten getrieben haben mögen, seien unbeachtlich:
we think the officers’ entry was plainly reasonable under the circumstances […]. The officers had an objectively reasonable basis for believing both that the injured adult might need help and that the violence in the kitchen was just beginning.
[aufgeschnappt bei SCOTUSblog]