Fax-Affäre: Militärjustiz erhebt Anklage
Gemäss einer Medienmitteilung vom 06.02.2007 hat der Auditor des Militärgerichts 6 Anklage gegen drei Mitarbeiter des SonntagsBlick erhoben. In gefährliche Nähe zur Lächerlichkeit begibt sich die Militärjustiz mit folgender Ankündigung:
Mit Rücksicht auf die Geheimhaltung werden die Befragungen der Angeklagten zur Sache, die Einvernahme der Zeugen und die Parteivorträge voraussichtlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Angesichts der auf dem Spiel stehenden Staatsgeheimnisse wundert man sich fast, dass die Beschuldigten vom Prozess Kenntnis erhalten. Vielleicht will die Militärjustiz ja aber auch einfach unter Beweis stellen, dass sie auch ohne Öffentlichkeit in der Lage ist, Freisprüche zu fällen.
Vgl. dazu auch die Berichterstattung im Tages-Anzeiger.
Nichts neues von der MJ, die sind an sich immer gut für einen Lacher, wenn da nicht immer die eigentliche Tragik wäre.
Dass die Militärjustiz erfolgreich die uralte Militärstrafprozessordnung an der eidgenössischen StPO vorbeigeschmuggelt hat, damit sie ihre alten Zöpfe auch in weiter Zukunft noch behalten kann und sich auch sonst nicht viel um die Rechtsprechung der ‘zivilen’ Gerichte scheren muss, sei hier auch nur am Rande erwähnt. Dass man ab und zu ein bisschen Krieg spielt ist ja ganz in Ordnung, aber soll man dann auch “ein bisschen Justiz” spielen? Eher bedenklich.
diese journalisten gehören ausgezeichnet, nicht angeklagt.