Jugendkriminalität: NZZ im Wahlkampffieber?
Nachdem sich zwei Parteien die Bekämpfung der Jugendkrimnalität auf die Fahne geschreiben haben, veröffentlicht heute das Bundesamt für Statistik eine Medienmitteilung. Die neutral formulierte Überschrift Zunehmender Einsatz des Strafrechts gegenüber Jugendlichen wird zumindest in der NZZ falsch, aber ganz im Sinne der Wahlkämpfer wiedergegeben:
Im Text der NZZ selbst wird dieser falsche Satz sogar noch bekräftigt …
Die Zahl von Jugendlichen, die eine Straftat begehen, ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts kontinuierlich gestiegen.
… und erst am Ende relativiert:
Weil die Sensibilisierung in der Bevölkerung bezüglich der Gewaltanwendung seit den achtziger Jahren zugenommen hat, würden Jugendliche vermehrt wegen ihres abweichenden Verhaltens angezeigt.
Am besten wird es sein, sich direkt mit dem Zahlenmaterial des BFS auseinanderzusetzen. Aber so viel journalistischer Aufwand kann heute auch von einer NZZ wohl nicht mehr erwartet werden.
Historische Daten auf der Homepage des BFS:
Jugendurteile 1946-1984
Jugendurteile 1984-1998
