Master of Inquisition

In seiner wöchentlichen Chronik ärgert sich Max Frenkel über die Verakademisierung junger Berufsleute. Als Beispiel nimmt er „meinen“ Master of Wahrheitsfindung und fragt sich, weshalb sich Strafverfolger ihr Know-How ausgerechnet an einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät erwerben sollen:

Mit gleicher Legitimation, nämlich keiner, könnte der Ausbildungsgang auch von der Fachhochschule für Künste Bern – oder von der Musikhochschule Luzern – angeboten werden. Dort könnte man sich immerhin auf Don Basilio in Rossinis «Barbier von Sevilla» mit seiner Verleumdungsarie berufen und hätte so sogar einen Schutzpatron für den hehren Etikettenschwindel. Auch der Titel könnte dann etwas eleganter sein: «Master of Inquisition» zum Beispiel.