Mörgele / Mengele

Einmal mehr leistet sich der Bundespräsident eine verbale Entgleisung, diesmal gegen NR Mörgeli, selbst kein Kind von Traurigkeit (vgl. dazu den Beitrag der NZZ) Mit Recht thematisiert der Seitenblick (TagesAnzeiger) die präsidiale Gürtellinie.

Gemäss NZZ stellt das das EDI in einer online ausnahmsweise nicht verfügbaren Medienmitteilung den Sachverhalt richtig:

Vehement widerspricht das EDI indes der Darstellung der Zeitung, Couchepin habe den Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli mit dem Nazi-Massenmörder verglichen. Es habe sich um einen Versprecher gehandelt, den Couchepin sofort korrigiert habe, stellt das EDI in einer Medienmitteilung fest. Es verstehe sich wohl von selbst, dass niemand in der Schweiz heute mit dem Auschwitz-Arzt Mengele verglichen werden könne, vor allem nicht ein demokratisch gewählter Parlamentarier (Hervorhebungen durch mich).

Zum Leugnen hörten es offenbar zu viele Zeugen. Da bleibt ja nur die Irrtums-Verteidigung. Mich irritiert weniger die dümmliche Präsidialinjurie, sondern folgende zwei Punkte:

  1. Gemäss NZZ-Zitat (oben) sind gewählte Parlamentarier halt doch etwas “gleicher”.
  2. Was mag den Bundespräsidenten in einer Kommissionssitzung veranlassen, an Mengele zu denken?