Polizeigewalt in Luzern
In Luzern ist es laut Rundschau zu etlichen polizeilichen Übergriffen gekommen, die untersucht werden. Über einen besonders krassen Fall liegt zum Glück ein Video vor, das zu zeigen eigentlich strafbar ist. Gegen den gewalttätigen “Elite-Polizisten” wird gemäss Rundschau wegen Amtsmissbrauchs und Körperverletzung ermittelt. Wäre der Elite-Polizist kein Polizist, sondern beispielsweise ein Jugendlicher, würden der Staatsanwaltschaft bestimmt noch andere Tatbestände einfallen, die man prüfen könnte. Würde in der Schweiz so vorbildlich und verantwortungsvoll gehandelt, wie sie selbst immer wieder glauben machen will, wäre der eine oder andere Vorgesetzte des Polizisten längst nicht mehr im Amt.
Wie wärs mit versuchter schwerer Körperverletzung? Das von der STA beantragte Strafmass würde dann wohl etwa bei 3 – 4 Jahren Freiheitstrafe liegen.
Wie wär’s mit einem eventualvorsätzlich versuchten Tötungsdelikt? Ist doch heute Standard.
Das Video könnte auf einen grösseren Adrenalinfluss beim Polizisten hin deuten. Das Adrenalin-Phänomen kennt man schon lange, vor allem nach intensiven Verfolgungen.
Es scheint als wolle der Polizist sicher sein, dass keine Gefahr mehr vomTatverdächtigen ausgehen könnte. Obwohl dieser sich in einer ergebenden Position befindet, nimmt ihn der Beamte immer noch als Bedrohung wahr. Diese Annahme ist für mich persönlich wahrscheinlicher, als diejenige eines brutalo Schlägers, der aus Spass auf einen tatverdächtigen Einbrecher eindrischt.
Da es sich um einen Elitepolizisten handelt, müsste man die Auswahlkriterien genauer überprüfen. Eigentlich sollten Personen, die zu dieser Art von Verhalten neigen nicht durch die Aufnahmeprüfungen und Ausbildungswochen kommen. Aber eben, wie es sich in der Realität verhält und wie Personen im Ernsteinsatz funktionieren, sieht man erst in der Realität selbst.
Erst wenn der andere blutverklebte Augen und einen Kieferbruch hat, kann er also sicher sein dass er keine Bedrohung mehr ist?
Die meisten Gewaltübergriffe geschehen nicht von “Rambos” die aus Spass auf andere eindreschen, sondern von Personen mit Problemen im Umgang mit Adrenalin und mit einer Gewaltproblematik. Dies ist bei diesem Polizisten ganz einfach auch der Fall. Hat wie sich herausgestellt hat auch schon ein älteres, ähnliches Verfahren am laufen. Vielleicht wird er jetzt befördert?