Revision oder “vereinfachte Revision” gegen rechtskräftige Strafbefehle?
Sind gegen mehrere Personen Strafbefehle erlassen worden, die sich auf den gleichen Sachverhalt beziehen, so ist Artikel 392 sinngemäss anwendbar (Art. 356 Abs. 7 StPO). In einem neuen Grundsatzentscheid hatte das Bundesgericht zu beurteilen, ob Art. 392 StPO (analog) auch zur Anwendung kommen könne, wenn ein Strafverfahren auf Einsprache gegen den Strafbefehl hin eingestellt wurde, das andere aber mangels Einsprache zu einer rechtskräftigen Verurteilung geführt hatte (BGE 6B_19/2022 vom 14.07.2022, Publikation in der AS vorgesehen).
Im anzuwendenden Fall hat der mangels Einsprache rechtskräftig verurteilte Beschwerdeführer erfolglos bei der Staatsanwaltschaft um Aufhebung des Strafbefehls ersucht. Auch die Beschwerdeinstanz und das Bundesgericht schliessen sich an mit dem Ergebnis, dass nach den Regeln der Revision (Art. 410 ff. StPO.) vorzugehen ist:
Ces considérations paraissent dénoter une volonté du législateur de réserver la voie de la révision “simplifiée” décrite par l’art. 356 al. 7 CPP avant tout aux cas pour lesquels les conditions de l’art. 392 al. 1 let. a et b CPP sont manifestement réunies au moment où le tribunal de première instance statue après maintien de l’ordonnance pénale par le ministère public, alors que le condamné non opposant dispose pour sa part encore de la faculté, le cas échéant, de saisir la juridiction d’appel d’une demande de révision fondée sur les art. 410 ss CPP (E. 1.4.4.).