Strafverteidiger c. Richter

Ein eben in den Ruhestand getretener Richter hat sich kürzlich über Strategien “gewisser Verteidiger” ausgelassen und ungute Entwicklungen festgestellt  (Aargauer Zeitung via plädoyer).

Er lässt sich wie folgt zitieren:

Heute kämpfen viele Anwälte gegen uns, als wären wir ihre Feinde. Dabei müssten sie doch dazu beitragen, dass ein gerechtes Urteil gefällt wird.»

Das ist schon deshalb nicht sehr plausibel, weil selbst Strafverteidiger in der Regel nicht so blöd sind, ausgerechnet die Richter, die das Urteil fällen, als Feinde zu betrachten. Dagegen soll es aber Strafverteidiger geben, die sich über Richter ärgern, die trotz jahrelanger Praxis nie begriffen haben, was Aufgabe der Verteidigung ist, obwohl es – ungute Entwicklung! – heute sogar im Gesetz steht.