Taser-Kartuschen: keine verbotene Munition
Nach einem neuen Bundesgerichtsentscheid (BGer 6B_997/2017 vom 03.05.2018) gelten Taser-Kartuschen nicht als verbotene Munition i.S.v. Art. 26 Abs. 2 lit. e WV i.V.m. Art. 6 Abs. 1 WG).
In diesem Punkt kassiert das Bundesgericht die Verurteilung des Beschwerdeführers durch das Obergericht ZH:
In Art. 26 Abs. 1 lit. e WV hat er das Verbot verankert, Munition mit Geschossen zur Übertragung von Elektroschocks zu erwerben, zu besitzen, herzustellen oder in das schweizerische Staatsgebiet zu verbringen. Wenn die Vorinstanz nun Taser-Kartuschen unter diese Bestimmung subsumiert, übersieht sie, dass der Bundesrat solche mit dem Begriff der “Munition mit Geschossen zur Übertragung von Elektroschocks” gerade nicht meinte, definiert er den betreffenden Begriff im bundesrätlichen Bericht vom 28. Mai 2008 zur Revision der Waffenverordnung doch folgendermassen: “Les munitions à projectiles transmettant des électrochocs ont été ajoutées dans la lettre e. Il s’agit de projectiles tirés au moyen d’un fusil à canon lisse, d’une distance de 20 à 30m. Le projectile libère ensuite une impulsion électrique durant 20 secondes et agit de la même manière que les armes de type “Taser”.” Die Vorinstanz verletzt deshalb Bundesrecht, wenn sie Taser-Kartuschen als verbotene Munition im Sinne von Art. 26 Abs. 1 lit. e WV in Verbindung mit Art. 6 Abs. 1 WG qualifiziert und den Beschwerdeführer in der Folge verurteilt (E. 3.3).