Übertrieben milde Strafe für Vergewaltigung
Das Bundesgericht kassiert ein Urteil des Kantonsgerichts FR, weil es einen Sexualstraftäter zu einer deutlich zu milden Strafe verurteilt und damit sein Ermessen missbraucht hat (BGer 6B_179/2024 vom 07.11.2024, Fünferbesetzung). Die erste Instanz kam zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 3 Jahren, das Kantonsgericht erkannte auf 2 Jahre bedingt. Das Urteil erging u.a. wegen Vergewaltigung. Das Fazit des Bundesgerichts:
Dans ces conditions, malgré une augmentation de 9-10 mois pour prendre en considération les infractions d’accès indu à un système informatique et de contrainte (art. 143bis et 181 CP), la peine d’ensemble de 2 ans de privation de liberté prononcée par la cour cantonale ne reflète pas la gravité de la faute du recourant et apparaît à cet égard, elle aussi, exagérément clémente au point de constituer un abus du pouvoir d’appréciation (E. 3.3).
Da bin ich mal gespannt, wie das Bundesgericht diese Strafzumessung beurteilen würde/wird (falls der Fall beim BGer landet):
Ein Ex-Verwaltungsrichter (Chur) erhält 23 Monate bedingt für Vergewaltigung, mehrfache tätliche sexuelle Belästigung und mehrfache Drohung zum Schaden einer damaligen Gerichtspraktikantin (Regionalgericht Plessur, Graubünden, Nov. 2024):
https://inside-justiz.ch/ex-verwaltungsrichter-verurteilt-strafe-lediglich-bedingt/