Update: Schnüffelstadt Grenchen?
Wie der Geschäftsführer von SoWatch (s. meine früheren Beiträge hier und hier) gemäss einem Bericht im Solothurner Tagblatt versichert, hat der Einsatz von Sozialdetektiven [tolle Wortschöpfung übrigens, Gratulation!] nichts mit Schnüffelei oder illegalen Abhöraktionen zu tun. Nein, es handelt sich um …
… PRÄVENTION [oder gar um Sozialprävention?].
und der Geschäftsführer hofft – fast schon ein bisschen verzweifelt:
Die juristische Grundlage für eine verdeckte Ermittlung muss gegeben sein [auch wenn ich sie noch nicht gefunden habe: es muss sich doch einfach geben. Irgendwo. Hundertpro. Ich bin ganz sicher, und überhaupt …],
gesteht dann aber doch ein:
Vielleicht braucht es künftig auch noch neue zusätzliche gesetzliche Grundlagen. Aber das ist ein politischer Entscheid [und damit will ich nichts zu tun haben].
Einstweilen behilft sich der SoWatch-Geschäftsführer, der zur Zeit auch interimistischer Leiter des Sozialamts Bettlach ist, mit folgenden Präventivsicherungen:
Einwilligung: Jeder Klient wird beim Eintritt in die Sozialhilfe mittels Merkblatt darauf aufmerksam gemacht, dass bei vermutetem Missbrauch verdeckt gegen ihn ermittelt werden kann [Wir sagen auch jedem Klienten, was Missbrauch ist. Viele gibt übrigens nicht mehr, denn die Sozialprävention hat bereits zu wirken begonnen] .
Datenschutz: Es werden keine Daten ausserhalb des Auftrages, den das Sozialamt erteilt, herausgegeben [Geschnüffelt wird auch ausserhalb des Auftrags, aber das wird nicht herausgegeben, nicht einmal den Klienten. Aus Datenschutzgründen].
Rechtsschutz: Jedem Klienten wird im Nachhinein das rechtliche Gehör gewährt [Wir haben uns überlegt, das rechtliche Gehör bereits früher vor unseren verdeckten Ermittlungen zu gewähren, aber unser Unternehmensberater hat uns davon abgeraten] .
Ach ja, die Bemerkungen in Klammern sind von mir, und nicht von SoWatch oder SoWatch nahestenden Personen. Die – also die Bemerkungen in Klammern – stehen auch nicht im Tagblatt. Ich übernehme dafür – also für die Bemerkungen in Klammern – wie üblich keine Haftung. Also das wäre mir jetzt echt zu heikel. Ich wollte ja eh nur etwas herumalbern und überhaupt.
Und noch was: Im Sinne sozialpräventiver Wiedergutmachung weise ich darauf hin, dass ich die SoWatch-Website jetzt schon mehrfach verlinkt habe und dass sie – also die SoWatch-Website – seit meinem letzten Besuch mit folgendem Hinweis aufgemotzt wurde:
“Bitte beachten Sie auch:
http://www.ulrich-bohren.ch/“
Lieber Herr Jeker
Schon lange nichts mehr von Ihnen gesehen in ihren Kommentaren. Haben Sie den Entscheid des Amts für Soziale Sicherheit SO zu einem Beschwerdefall in Grenchen gesehen? Wenn ja, was meinen Sie dazu?
Herzliche Grüsse von SOWATCH
Ulrich Bohren
Gesehen nicht, nein. Gehört habe ich davon. Ich würde ihn natürlich gerne kommentieren …