Vereinheitlichung Strafprozessrecht
Der Nationalrat hat heute programmgemäss die Beratungen der Vorlage 05.092 (Strafprozessrecht. Vereinheitlichung) aufgenommen. Einen guten Überblick vermittelt die NZZ. Die provisorischen Wortprotokolle der heutigen Debatte finden sich hier.
Im Wesentlichen haben sich die „Hardliner“ durchgesetzt. Ein kleiner aber wichtiger Erfolg ist aber sicher das Votum für das absolute Anwaltsgeheimnis (102:49 Stimmen). Hier ein paar Ausschnitte aus der Debatte dazu:
- Moret Isabelle (RL, VD): En politique, on n’aime pas les avocats. Pas de chance pour moi! Je déclare mes intérêts: avocate, c’est mon métier.
- Recordon Luc (G, VD): A tous les excellents arguments qui ont été avancés, notamment le fait qu’un avocat qui n’aurait pas la confiance de son client est un personnage inutile, et qu’un client qui sait que son avocat peut être obligé de révéler des secrets, considère que ce n’est plus un conseiller fiable, j’en ajouterai un, et un tout simple. Si on veut vraiment un mécanisme qui permette au client de faire révéler des secrets par son avocat, mais mon Dieu, pourquoi le client ne révèlerait-il pas lui-même directement ses secrets après en avoir débattu avec celui-ci? Pourquoi faut-il imaginer de faire pression sur un avocat pour qu’une autorité le délie? Si le client estime vraiment devoir parler, qu’il parle lui-même et ne fasse pas parler son avocat!
- Stamm Luzi (V, AG): Eine letzte Bemerkung: Die umliegenden Länder, namentlich Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien wie auch die USA – weniger umliegend – kennen den absoluten Geheimnisschutz. Ich bitte Sie deshalb, hier der Minderheit zuzustimmen.
- Blocher Christoph, Bundesrat: Ich glaube, weiter kann man nicht gehen; sonst wird das Anwaltsgeheimnis ein Schutz für die Anwälte, denn es gibt Fälle, in denen die Anwälte eben aus eigenem Interesse das Anwaltsgeheimnis nicht preisgeben werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie Fehler gemacht haben. […]. Man muss auch aufpassen, dass man das Anwaltsgeheimnis nicht so weit hochstilisiert, dass der Klient völlig ausgeschlossen ist. Es ist interessant, dass die Anwälte vor der Aufsichtskommission verlangt haben, dass sie auch gegen den ausdrücklichen Willen des Klienten vom Anwaltsgeheimnis entbunden werden können, wenn es um Salärstreitigkeiten geht.