Verkauf von Hanfutensilien als strafbare Gehilfenschaft?
Ein im Kanton Wallis u.a. wegen Gehilfenschaft zu Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz Verurteilter, ist vor Bundesgericht mit Nichtigkeitsbeschwerde teilweise durchgedrungen (Urteil 6S.240/2006 vom 17.08.2006). Auf den Anwaltskosten und auf Gerichtskosten von CHF 2,000.00 bleibt er freilich sitzen.
Der Beschwerdeführer hatte Utensilien vermietet bzw. verkauft, die zur Gewinnung von Betäubungsmittel dienten. Unklar war hingegen, ob die Kunden des Beschwerdeführers die Utensilien für den Eigenkonsum von Drogen verwendeten oder ob sie die gewonnenen Betäubungsmittel weitergaben. Ersteres wäre straffrei, weil der Eigenkonsum lediglich eine Übertretung darstellt (vgl. Art. 104 Abs. 1 StGB und Art. 26 BetmG). Für die zweite Variante war der Sachverhalt nicht genügend abgeklärt:
Dans le second cas, il faudrait encore établir que les appareils en cause ont effectivement été utilisés pour extraire des stupéfiants. Il ne suffit pas en effet que les appareils aient été vendus en vue d’extraire la résine du chanvre, mais encore faut-il que le délit principal, ici l’extraction de stupéfiants, ait au moins atteint le seuil de la tentative. La cour cantonale a donc violé le droit fédéral en condamnant le recourant pour complicité de trafic de stupéfiants sur la base des faits retenus dans l’arrêt attaqué (E. 9.2).
Der Fall zeigt, wie wichtig der AT StGB für die Verteidigung sein kann, auch wenn der Teilsieg dem Beschwerdeführer unter dem Strich wohl nur weitere Kosten bringen wird.
Wie rigide die Betäbungsmittel-Rechtsprechung im Übrigen ist, zeigt folgendes Zitat:
Pour que le producteur de chanvre soit punissable, il suffit d’établir que le but visé est la production de stupéfiants et que ce but est accepté par l’auteur. Il n’est pas nécessaire que des stupéfiants soient effectivement produits et notamment que l’acquéreur soit punissable pour extraction ou consommation de stupéfiants (E. 8.1).
Man stelle sich die Übertragung dieser Rechtsprechung auf andere Bereiche ausserhalb des BetmG vor …