Wer bezahlt die Dolmetscherkosten?
Der aktuelle Jusletter (kostenpflichtig) weist auf einen Entscheid des Bundesstrafgerichts hin, das die Beschwerde eines Untersuchungshäftling im Zusammenhang mit der Bezahlung von Dolmetscherkosten gutheisst (BB.2010.35 vom 10.08.2010). Der Beschwerdeführer hat sich gegen die langjährige Praxis der Bundesanwaltschaft gewehrt, wonach die Dolmetscherkosten von den Pflichtverteidigern jeweils direkt bezahlt und auf die Kostennote genommen, von den Verteidigern also vorgeschossen wurden.
Das Eintreten, das m.E. nicht zwingend war, begründet die I. Beschwerdekammer wie folgt:
Il est directement visé par la décision attaquée dans la mesure où l’obligation faite par le MPC au conseil d’office du plaignant d’avancer les frais d’interprète conjugué au refus dudit conseil de procéder en conséquence est susceptible de lui causer un préjudice personnel et direct sous la forme d’une atteinte à l’un de ses droits fondamentaux (E. 1.3).
In der Sache erkannte die I. Beschwerdekammer, die bisherige Praxis sei mit den Ansprüchen aus Art. 6 Ziff. 3 lit. c EMRK und Art. 14 Ziff. 3 lit. f IPBPR nicht vereinbar.